Attraktive Blütenformen und eine einmalige Pflegeleichtigkeit haben Ziergräser in den letzten Jahren zur Trendpflanze Nummer eins gemacht. Von zylindrischen Ähren bis zu locker aufgebauten Rispen bleiben keine Wünsche offen. Dazu kommt eine Auswahl an verschiedenen Halmformen, die riesig ist: Es gibt breite bis schmale, ja fast nadelartige Blattformen in grüner, blauer oder roter Färbung. Manche Arten warten sogar mit einer spektakulären Herbstfärbung auf. Andere sind immergrün und eröffnen damit rund ums Jahr gestalterische Möglichkeiten.
Schon wenige markante Gräser gestalten Ihren Garten sichtbar um und verleihen ihm ein vollkommen neues Aussehen. Nutzen Sie dazu auch die vielen Wuchsformen der Gräser, die von polsterartig wachsenden Formen bis zu übermannshohen Arten und Sorten reichen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Garten mit diesen beschwingten Gesellen verschönern können.
Die Standortansprüche der meisten Gräserarten lassen sich kurz zusammenfassen: Trocken und sonnig sollte die Lage sein. Wichtig ist ein ausreichendes Platzangebot, damit Gräser ihre volle Schönheit entfalten können. Achten Sie deshalb beim Kauf auf die Höhenangaben. Die Breite der horstbildenden Gräser lässt sich einfach mit dem Spaten regulieren. Teilen Sie zu groß gewordene Horste, dadurch gewinnen Sie sogar Pflanzenmaterial für neue Gräserstandorte im Garten. Kleine Horste können Sie auch mit der Hand, größere Stöcke mit der Grabegabel teilen und damit Nachbarn und Freunde beschenken.
Es gibt auch Gräserarten, die sich dauerhaft an lichtarmen, halbschattigen Standorten bewähren. Gräser wie die Segge (Carex), das buntlaubige Japan-Waldgras (Hakonechloa macra 'Aureola') oder Hainsimsen (Luzula) bereichern Schattengärten mit ihren Halmausfärbungen.
Gräser sollten immer mit anderen Gartenpflanzen kombiniert werden. Gute Pflanzpartner für Gräser sind beispielsweise Sonnenbraut (Helenium), Indianernessel (Monarda) und Flammenblume (Phlox). Ihre Blütenfarben ergänzen die Gräserstrukturen und sorgen für Abwechslung vom Mai bis in den Winter hinein.
Gräser gelten als ausgesprochen anspruchslos, robust und pflegeleicht. Sie kommen damit dem gegenwärtigen Trend mit viel Spaß und wenig Arbeit im Garten entgegen. Lediglich im Frühjahr empfiehlt sich für die meisten Arten ein Rückschnitt. Ein Schnitt im Herbst ist zwar auch möglich, bringt Sie aber um die faszinierenden Winterbilder, die raureifbeladene Halme während der Frostperiode inszenieren können.
Geschnitten werden im Frühjahr aufrecht wachsende Gräser wie Moskito-Gras (Bouteloua), Zitter-Gras (Briza), Schmiele (Deschampsia), Chinaschilf (Miscanthus) und Lampenputzergras (Pennisetum). Schneiden Sie diese Gräser im Frühjahr auf etwa 15 bis 20 cm zurück. Polstergräser wie Blau-Schwingel und Bärenfell-Gras, Blaustrahlhafer (Helictotrichon), Schiller-Gras (Koeleria), Marbel (Luzula) und Feder-Gras (Stipa) bleiben dagegen ungeschnitten.
Ein alter Bekannter ist das Pampasgras (Cortaderia sellona). Die markanten Wedel dieses Riesengrases können 250 und mehr Zentimeter erreichen. Da die Horste sehr empfindlich auf Winternässe reagieren, empfiehlt es sich, die Halme im Spätherbst zusammenzubinden, um so Feuchtigkeit vom Herz des Horstes fernzuhalten. Vielseitig lässt sich das Lampenputzergras (Pennisetum) einsetzen. Entweder gestalten Sie mit zwei, drei Gräsern kleine Tuffs oder Sie lassen das ab Juni blühende Ziergras mit seinem halbkugeligen Wuchs als kleinen Solitär funkeln. Eine gestalterisch besonders auffallende Art ist Pennisetum alopecuroides, das Australische Lampenputzergras. Mit seinem kuppelartigen Wuchs setzt es auf Beeten und Rabatten Akzente.
Reizvoller Tipp: Das Alang-Alang-Gras (Imperata) findet mehr und mehr Freunde. Die feuerrot leuchtenden Halme des kaum kniehohen Grases bereichern farbenfroh den Herbstgarten.
Chinaschilf (Miscanthus in Sorten) ist ein imposantes, zu den Stauden zählendes Gras mit schilfartigen Halmen, das in kürzester Zeit übermannshohe Horste und Hecken bildet. Mit schwachwüchsigen Sorten wie 'Kleine Fontäne', die besonders reich blühen, bieten sich aber Möglichkeiten, im Gartenrahmen zu bleiben und eine Höhe von 120 cm nicht zu überschreiten.
Reitgräser (Calamagrostis in Sorten) sind schmuckvolle und früh austreibende Strukturbildner, die zwischen 100 und 200 cm hoch werden und selten unter Trockenheit leiden.
Zwischen 100 und 150 hoch werden die Arten und Sorten der Rutenhirse (Panicum). Auffallend sind ihre lockeren, großen Rispen und ihre braunrote Herbstfärbung.
Federgräser (Stipa in Sorten) sind aufrechte Schmuckgräser für Trockenbereiche und steppenhafte Pflanzungen. Sie lieben einen sonnigen und trockenen Standort.
Schwingel (Festuca in Sorten) sind sortenreiche Zwerggräser, die polsterförmig bis horstartig wachsen. Auf trockenen, mageren Standorte ist die Ausfärbung der blauen Sorten am intensivsten.
Ein dominanter Farbenspender für den Halbschatten ist das buntlaubige Japan-Waldgras (Hakonechloa macra 'Aureola'). Es wird etwa 30 cm hoch und breit und passt mit diesen Maßen auch in kleinste Gräserarrangements. Die auffällig gefärbten Halme der langsam wachsenden Pflanze bilden dichte Laubpolster, die sich auch in absonnigen Bereichen wohl fühlen.
Die Hainsimsen oder Marbeln (Luzula in Sorten) sind unkomplizierte Gräser für Schattengärten, die sich bodendeckerartig ausbreiten. Sie vertragen den Wurzeldruck größerer Gehölze sehr gut.
Die Seggen (Carex in Sorten) sind grasartig wachsende Stauden mit markanten, dreikantigen Blütenstängeln für sonnige bis schattige Standorte. Die standorttolerante und unkomplizierte Staude wurde nicht umsonst 2015 zur Staude des Jahres gekürt.
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