"Wer keinen Kult mit Schnittblumen in seinem Hause treibt, führt auch seine Pflanzenbeziehungen im Freien nicht in ihre feinsten Gipfelregionen." Was Karl Foerster für Stauden formulierte, trifft für Gehölze im gleichen Maße zu.
Viele Gehölze lassen sich im warmen Zimmer vortreiben. Jedoch sind in den Knospen Blockadestoffe eingelagert, die ihren vorzeitigen Austrieb im Winter verhindern. Sie tragen dafür Sorge, dass die Triebe an milden Wintertagen nicht ergrünen und nachfolgenden Frösten zum Opfer fallen. Wer ab Februar Blüten antreiben möchte, braucht sich um diese Austriebshemmer nicht zu kümmern, da der winterliche Temperaturverlauf in der Regel bereits für ihren weitestgehenden Abbau gesorgt hat. Eine zusätzliche Kältebehandlung der Triebe ist jedoch dann sinnvoll, wenn beispielsweise Barbarazweige zum Weihnachtsfest geschnitten werden sollen. Sie werden am 4. Dezember geschnitten und 1 bis 2 Tage ins Gefrierfach gelegt. Dann blühen sie pünktlich zu den Feiertagen.
Wasserverlust und Wasseraufnahme steuern die Haltbarkeit von Blütentrieben maßgeblich. Der Wasserverlust wird durch die Blattoberfläche, Lufttemperatur, Luftfeuchte, Lichtintensität und Luftbewegung beeinflußt. Die Wasseraufnahme erfolgt über die Leitungsbahnen der Triebe. Nach dem Schnitt sollten Sie die Triebe sofort in einen Eimer, der gut zur Hälfte mit handwarmem Wasser gefüllt ist, einstellen. Warmes Wasser erleichtert die Wasseraufnahme. Die Blätter der Blütentriebe werden bis zu der Stelle entfernt, bis zu der sie später im Wasser stehen, so dass sich kein Laub im Vasenwasser befindet. Mit einem scharfen Messer schneiden Sie anschließend die Triebenden etwa auf einer Länge von vier bis fünf Zentimetern schräg an, damit Nährstoffe und Wasser über eine möglichst große Fläche aufgenommen werden können.
Gefäße und Vasen müssen peinlich sauber sein. Der fertige Strauß verträgt keine direkte Sonneneinstrahlung oder Zugluft. Das Wasser der Vasen sollte täglich gewechselt und die Triebenden sollten erneut angeschnitten werden, um verstopfte Leitungsbahnen rasch wieder frei zu machen. Bewährt haben sich Frischhaltemittel in Tabletten- oder Pulverform, die ins Vasenwasser eingerührt werden. Durch ihre desinfizierende Wirkung verlängern sie das Leben der Vasengehölze um einige Tage.
Viele - in der nachfolgenden PDF zum Download - Gehölze eignen sich mit ihren Blütentrieben für den Vasenschnitt oder mit ihren bunten, formschönen Zweigen als florales Beiwerk für üppige Blütensträuße.
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