Nur Mut, haben Sie keine falsche Scheu vor dem Gehölzschnitt! Wir, Ihre GartenBaumschulen, nennen Ihnen einfache Regeln und bewährte Tipps zum Schnitt Ihrer Ziersträucher.
Ein regelmäßiger Schnitt bestimmter Ziergehölze ist notwendig, damit Sie Jahr für Jahr in Ihrem Garten - oder auf Balkon und Terrasse - gesunde und blütenreiche Ziersträucher Ihr eigen nennen können. Bestimmte Gehölze verlangen einen regelmäßigen Schnitt. Paradebeispiele sind öfterblühende Rosen oder die spätsommerblühenden Ziersträucher. Die meisten Gehölze brauchen keinen regelmäßigen Schnitt. Wertvolle Gehölze wie Zaubernuß, Magnolien oder Goldregen sollten sogar gar nicht geschnitten werden.
Schnittziele sind beispielsweise, den Blüten- und Fruchtreichtum zu erhöhen oder bestimmte Pflanzenformen wie Hecken und Pyramiden zu erzielen oder einfach nur, zu groß gewordene Gehölze in ihre Schranken zu weisen. Wenn Sie Ihre Gehölze nicht kontinuierlich zur Neutriebbildung angeregen, neigen sie rasch zum Vergreisen. Etwa so wie wir Menschen auch durch regelmäßige Bewegung unsere Muskeln fortlaufend stärken sollten. So gesehen, ist der Gehölzschnitt eine Form des Grünsports, der nicht nur die Pflanzen, sondern auch den Gartenfreund fit hält.
Ein- und zweijährige Pflanzen bleiben ohne Schnitt, ihr Lebenszyklus endet zwangsläufig mit dem Gartenjahr. Auch Zwiebelblumen bleiben unbeschnitten. Lassen Sie sie am besten in Ruhe einziehen, damit sie für das kommende Jahr Blütenkraft sammeln können. Befreien Sie Stauden lediglich im Frühjahr von den Resten des Vorjahres. Ausgeputzt können die Stauden sich dann ungestört neu aufbauen.
Ein Herbstschnitt sollte sich darauf beschränken, Schäden durch Windbruch oder Schneelast vorzubeugen. Der richtige Rückschnitt erfolgt erst während der Winterzeit bei frostfreier Witterung, etwa ab Februar. Sommerblühende Gehölze wie Sommerflieder und Spiersträucher (Spiraea) blühen überreich an Trieben, die ab April gewachsen sind. Schneiden Sie deshalb diese Sträuchergruppe von Februar bis März radikal bis auf etwa eine Scherenlänge (20 cm) zurück. Schneiden Sie jedoch frühjahrsblühende Gehölze wie Flieder und Forsythien erst nach der Blüte.
Mit dem Schnitt frostgeschädigter Gehölze wartet man ebenfalls besser bis zum Frühling, wenn das Ausmaß der Schäden sichtbar wird. Bei Clematis und Rosen hängen Schnittstärke und Schnittzeitpunkt von der jeweiligen Blührhythmik der Sorten ab. Wir beraten Sie gerne.
Die Schnitt-Tiefe hat generell folgende Auswirkungen: Wenn man stark zurückschneidet und nur wenige Knospen stehen lässt, wird man weniger, dafür aber längere und stärkere neue Triebe erzielen. Umgekehrt bewirkt ein nur leichter Schnitt zahlreiche, aber dafür kürzere Neutriebe. Vereinfacht ausgedrückt: Ein schwacher Rückschnitt verursacht einen schwachen, ein starker Rückschnitt einen starken Austrieb.
Der Schnitt soll vor allem die Lichtverhältnisse innerhalb eines Gehölzes so verbessern, dass mehr und kräftiger entwickelte Triebe gebildet werden können. Richtig ausgeführt, fördert er die Entwicklung junger, bodennaher Blütentriebe, die der Vitalität und Grunderneuerung des Strauches zugute kommen.
Schneiden Sie zunächst alle durch Krankheiten, Verletzungen oder Frost geschädigten, morschen, meist bräunlichen Triebe bis in das gesunde, innen noch grünlichweiße Holz zurück. Beim Rückschnitt gesunden Holzes spüren Sie einen deutlichen Widerstand. Entfernen Sie alle dünnen und schwachen Triebe bis zum Ansatz. Beim Auslichten von Blütensträuchern schneiden Sie Triebe, die älter als drei bis vier Jahre sind, dicht über dem Boden ab. Junges, kräftiges, blühvitales Holz bleibt stehen.
Wenn Sie überlange Jungtriebe einkürzen, ist die richtige Schnittführung wichtig. Schneiden Sie den Trieb etwa 5 mm über einer Knospe leicht schräg ab. Dabei halten Sie die Wundfläche so klein wie möglich. Lassen Sie keine Triebstummel stehen, weil diese später zu idealen Vermehrungshorten für Krankheiten und Pilze werden. Abgeschnittene Triebe haben nichts in Gartenbeeten zu suchen. Sammeln Sie sie ein. Das hat nichts mit über triebender Ordnungsliebe zu tun, sondern beugt der Bildung von Krankheitsherden vor.
Der Schnitt von Nadelgehölzen ist unüblich, da er die natürliche Wuchsschönheit der Pflanzen beeinträchtigt. Regelmäßig geschnitten werden vor allem Hecken-Nadelgehölze wie Thuja, Scheinzypressen und andere Koniferen mit schuppenartigen Nadeln. Bei einigen, nadeltragenden Arten, vor allem bei Kiefern, ist auch ein Schnitt möglich, sollte sich aber auf das Einkürzen der Triebspitzen beschränken. Kieferntriebe können Ende Mai/Anfang Juni um die Hälfte eingekürzt werden. Ausnahme: Sehr schnittverträglich sind Eiben, die aus diesem Grund auch als wertvolle Formhecken und –gehölze beliebt sind.
Die besten Schnitttermine für Laubgehölze liegen Ende Juni, wenn die Vogelbrut ausgeschlüpft ist und die gefiederten Gartennützlinge ihre Nester verlassen haben, und – für den zweiten Schnitt - Mitte August. Nadelgehölze schneiden Sie nur einmal, etwa Mitte Juli. Immergrüne Formgehölze wie Buchs und Liguster können ab Anfang Juni in Form gebracht werden. Formieren Sie Ihre Hecke konisch, also unten breiter, oben schmaler, dann bleibt sie von unten bis oben dicht. Dabei entsteht eine Trapezform, die für alle Heckenpflanzen gut geeignet ist und für eine bis zum Boden dichte Belaubung sorgt.
Beim Pflanzenschnitt ist der Einsatz der richtigen Schnittwerkzeuge für den Erfolg entscheidend. Achten Sie auf scharfe und saubere Heckenschere. Schartige Wunden sind potentielle Krankheitsherde. Elektrische Scheren sind eine Lösung für alle bequemen Gartenfreunde, die größere Hecken regelmäßig schneiden müssen.
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